Fasten für den Geist

Detox für die Seele in Zeiten der Informationsflut

Fasten ist ein geläufiges Ritual in vielen Religionen und Kulturen. Auch in modernen Gesellschaften, in denen die Religionen immer mehr an Bedeutung verlieren, gewinnt das Fasten aus gesundheitlichen Gründen immer mehr an Interesse. Immer mehr Menschen greifen auf Fastenkur oder Heilfasten zurück, um ihren Körper von Schadstoffen und Giften zu reinigen. Dabei wird entweder auf feste Nahrung verzichtet oder der Verzehr wird stark eingeschränkt. Auf dieser Weise bekommt der Körper die Gelegenheit, Schadstoffe abzubauen und sich zu regenerieren.

Doch, was ist mit unserem Geist?

So wie das Essen Nahrung für den Körper ist, so sind Informationen Nahrung für den Geist. Während unser bewusstes Aufnahmevermögen der äußeren Impulse auf einigen hundert Bits pro Sekunde beschränkt ist, nehmen wir auf der unbewussten Ebene Millionen, wenn nicht Milliarden von Bits pro Sekunde auf. Was passiert mit den ganzen Informationen, mit denen wir tagtäglich von morgens bis abends regelrecht beworfen werden? Handys, Fernseher, Nachrichten, Videos, Podcasts, Gesprächen mit anderen Menschen, Bücher … Alles Aufgenommene hinterlässt eine Spur bei uns. Jede Information ist wie ein neues Fenster, das sich in unserem Bewusstsein und Unterbewusstsein öffnet. Wie bei einem Computer: Je mehr Fenster offen sind, desto geringer wird die Leistung. Vieles wird nachts in unseren Träumen verarbeitet. Doch auch vieles bleibt weiterhin unverarbeitet und beschäftigt uns manchmal bewusst, aber oft unbewusst.

In unserem hektischen Alltag, in dem wir auf sieben Hochzeiten tanzen und über alles bestens informiert sein müssen/wollen, bleibt es kaum noch Zeit für eine Verdauung der bereits aufgenommenen Informationen. Dies hat vor allem in den letzten drei Jahren und während Corona massiv zugenommen. Während wir davor von einer Informationsflut betroffen waren, werden wir nun von einem Tsunami heimgesucht. Es wird gesaugt, was einem auf dem Weg begegnet. Denn, du willst doch gut informiert sein. Wie stehst du sonst da, wenn dir jemand etwas erzählt, was scheinbar „alle“ wissen, was dir aber kein Begriff ist? Nicht, dass die anderen denken, du seist nicht gut informiert!

Dies bedeutet für viele Menschen, dass sie sich noch weniger bis gar keine Zeit mehr zum Reflektieren nehmen. Für unseren Geist bedeutet dies das Gleiche, wie wenn wir immer mehr Nahrung zu uns nähmen, ohne das bereits Verzehrte zu verdauen und auszuscheiden! Keine schöne Vorstellung, gell? Das hört sich nicht sonderlich appetitlich und gesund an.

Wenn jemand so mit seinem Körper verfahren würden,

wäre sich die Mehrheit einig, dass er seinen Körper nicht liebevoll und respektvoll behandelt. Wenn jemand von morgens bis abends essen würde, ohne sich mal zu bewegen, oder sich eine Auszeit zu nehmen, zu verdauen und auszuscheiden, würde ihm höchstwahrscheinlich empfohlen werden, einen Arzt zu besuchen. Denn dies kann doch unmöglich dem Körper guttun, oder?

Aber der Geist und seine Nahrung und Verdauungsprozesse scheinen nur wenige Menschen in einer materiellen Welt zu interessieren. Die Reflexion des Gehörten und Gelesenen ist wie die Verdauung auf der körperlichen Ebene.

„Was habe ich da gelesen?“ – „Was ist damit gemeint?“ – „Von wem kommt diese Information?“ – „Ist sie wahr?“ – „Kann dies stimmen?“ – „Ist sie relevant für mein Leben?“ – „Was mache ich jetzt damit?“ – „Wofür brauche ich dieses Wissen?“ – „Was ändert dies in meinem persönlichen oder gesellschaftlichen Leben?“ – „Kann ich es direkt in meinem Alltag integrieren?“ – „Will ich es für einen späteren Zeitpunkt aufbewahren?“ – „Soll ich es gar entsorgen?“, und viele weiteren Fragen.

Nach der Verdauung kommt die Ausscheidung

„Was braucht mein Geist aktuell und was kann/muss meine Seele wieder verlassen?“ Die Verdauung ist essentiell für unsere seelische Gesundheit. Stell dir vor, du würdest nur essen, ohne je auszuscheiden. Über kurz oder lang würdest du krank werden!

Auch hier gilt es, wie auf der körperlichen Ebene: Die Nahrung in kleinen Portionen zu sich nehmen, eine Pause machen, verdauen, ausscheiden, und dann wieder eine kleine Portion zu sich nehmen. Nicht gierig sein und alles miteinander, durcheinander und übereinander in sich hineinstopfen. Es gibt mehr als genug Informationen, die sich eh, zwar in unterschiedlichen Formen, aber im Grunde doch irgendwie wiederholen. Nichts läuft von dir weg und das, was du zu einer gegebenen Zeit brauchst, findet seinen Weg zu dir. Was du suchst, sucht dich. Du kannst also nichts verpassen. Und das, was dir entgangen zu sein scheint, ist womöglich nicht wichtig für dich gewesen.

Wie für den Körper so gilt auch für den Geist:

Eine Überkonsumirrung der Nahrung und „Fastfood“ schaden die Gesundheit des Geistes.

Was passiert, wenn wir uns mit Informationen überfluten, ohne uns die Zeit zur Verdauung und Aussortierung zu nehmen Informationen, die aufgenommen werden, ohne reflektiert zu werden, nehmen die Funktion einer Gehirnwäsche an.

Wer jetzt denkt: „Ach! Die Mainstream News und deren Gläubiger …“, den muss ich jetzt leider enttäuschen. Die Gehirnwäsche ist allgegenwärtig und kann uns überall begegnen: in familiären, esoterischen und religiösen Bereichen, durch Freunde und Bekannte, in der Schule, in den Universitäten, in den alternativen so wie sozialen Medien oder durch Bücher. Überall, wo es die Möglichkeit zur Informationsaufnahme gibt, gibt es Menschen, die ihre persönlichen Interessen vertreten, bloß auf unterschiedlichsten Art und Weisen. Doch dies muss nicht unbedingt der Fall sein. Ich will niemandem „böse Absichten“ unterstellen. Eine Gehirnwäsche kann völlig unabsichtlich oder mit „guten Absichten“ passieren. Doch dies ändert nichts daran, dass – wenn der Mensch Informationen aufnimmt, ohne sie zu reflektieren, dann denkt er nicht mehr selbst, sondern es wird für ihn gedacht. Er gibt nur das wieder, was jemand anderes gedacht hat, und nennt das „eigene Gedanken“.

Ein weiterer Aspekt von „unkontrollierter“ Informationsaufnahme ist, dass das Aufgenommene selbstverständlich auch wiedergegeben werden muss. Jetzt hab ich doch so fleißig alles Mögliche in mich hineingesaugt, das muss ich doch mit anderen teilen, damit die „Welt“ weiß, wie gut informiert und wissbegierig ich doch bin! Das wäre ein Jammer, wenn ich dafür nicht gefeiert und anerkannt werde. So findet dann der „Informationswettbewerb“ statt, bei dem jeder dem anderen beweisen will, dass er Recht hat, dass er besser informiert ist, als alle andere, dass er mehr weiß. Noch mehr Beweise, noch mehr Argumente, noch mehr Gegenargumente.

Neulich hatte ich Besuch

Wie wir da saßen, blickte er auf das Bild auf meinem Schreibtisch – ein Selfie von mir vor dem roten Felsen in Australien: Uluru – und sagte, völlig aus dem Zusammenhang gerissen und ohne Einleitung: „Dieser Felsen z.B. ist in Wirklichkeit ein Baumstamm.“

„Ja!“, sagte ich. „Und das Feld drum herum ist in Wirklichkeit das rote Meer. Sehr schön zum Tauchen.“

Laut einer These, von der er in einem Video gehört hatte, erklärte er mir weiterführend, sei u.a. Uluru neben weiteren ähnlichen Felsen, der Baumstamm eines Felsenbaumes gewesen mit einer Höhe von sechs Kilometern. Auf meine Frage, wie denn ein Baum aus Steinen so hoch in die Luft schießen konnte, bekam ich keine Antwort. Das wisse er nicht. Das sei noch unklar.

Ich habe viele Steine im Garten. Sie werden regelmäßig bewässert – wenn es regnet z.B. – und gefüttert, die liegen ja auf der Erde. Seit Jahren liegen sie nun da, ohne in irgendeiner Richtung gewachsen zu sein. Das ist keine „Indoktrination“, sondern meine eigene, jahrelange Beobachtung.

Dann fragte ich weiter: „Wenn es dem so ist, wie du behauptest, warum ist dies nicht allgemein bekannt? Wieso soll solches Wissen uns verschwiegen werden? Wer hätte ein Interesse daran und was hätte er davon?“

Auch diese Fragen konnten nicht beantwortet werden.

Liebe Leute! Das sind doch genau die Fragen, die wir uns bei der Reflexion der aufgenommenen Informationen stellen sollten. Sonst füttern wir unseren Geist ohne Verdauung.

Dann fragte ich weiter. „Wenn es dem so ist, wie es dir in diesem Video erklärt wurde, warum musste ich davon wissen? Was ändert das in meinem persönlichen und gesellschaftlichen Leben, ob dieser Felsen der Stamm eines sechs Kilometern hohen Baumes war, oder einfach eine Felsenformation? Bin ich ein Geologe oder ein Biologe?“

Seine Antwort lautete: „Es ist wichtig für uns, so etwas zu wissen. Dann merken wir, dass wir belogen werden.“

Darum geht es also bei Informationsaufnahme?!

Menschen informieren sich nicht, weil sie die aufgenommenen Informationen in ihrem Leben integrieren wollen, um dessen Qualität zu verbessern, sondern um noch mehr „Beweise“ für ihre bereits vorhandenen Thesen zu finden, oder um sich von etwas zu überzeugen, was gerade „ansteht“. Dabei geht es nicht um Wissensbegierde, sondern um Rechthaberei. Es ist wie, wenn jemand von seinem Partner betrogen wird und es herausfindet. Es reicht ihm nicht, zu wissen, dass er betrogen und belogen wurde. Er macht sich auf der Suche nach Details: mit wie vielen anderen Personen wurde er betrogen, wo hat der Partner es mit den anderen getrieben, was hat er ihnen gesagt, geschenkt, versprochen … Je mehr er darüber erfährt, desto dramatischer wird die Situation, umso grauenvoller das Bild des „Übeltäters.“ Ein Symptom der Dramasucht: Die Suche nach Drama.

Dies nun übertragen auf unsere kollektive Situation bedeutet, dass solche Informationen – wie Felsenbäume – den Zweck erfüllen sollten, dass Menschen glaubhaft gemacht wird, sie haben es nicht mit „ein wenig bösen Menschen“ zu tun, sondern mit „richtig bösen Menschen“ (Wer auch immer diese „bösen Menschen“ sein wollen). Denn sie haben uns ja nicht nur in Sachen „Corona“ belogen, sondern in allen möglichen Bereichen – die Erde sei ja auch flach und die Vulkanausbrüche seien keine Naturereignisse. Wahrscheinlich sind die Dinosaurier für die Eruptionen verantwortlich. Sie sitzen im Erdinneren und fauchen gelegentlich Feuer raus.

Das ist die Stelle, wo die Sache kritisch wird,

um nicht „gefährlich“ zu sagen: Wenn in unserer Vorstellung und Wahrnehmung die Illusion von dem „absoluten Bösen“ erschaffen wird, fangen wir automatisch an, eine weitere Illusion von dem „absoluten Guten“ zu kreieren; um den Ausgleich herzustellen (Das ist ein Kindheitsmuster). Wer auch immer diese „Guten“ sein mögen. Dann wird das Negative in den angeblich „Guten“ (oder welchen, die sich als solche präsentieren – als „Retter der Menschheit“, „Pioniere der neuen Welt“ usw.) genauso übersehen, wie das Positive in dem angeblich „absoluten bösen“. Und schon geht alles wieder von vorne los.

Was viele außer Acht lassen, ist, dass alle – wirklich ALLE – Menschen, die je etwas Positives aber auch Negatives auf der Erde bewegt haben, aus ihrer persönlichen Sicht und ihren Ideologien dasselbe Ziel hatten: Der Menschheit etwas Gutes zu tun. Auch, wenn das Ergebnis aus moralischen Gründen genau das Gegenteil war. Denn „gut und böse“ sind subjektiv und nicht absolut.

In Sachen Corona geht es genauso weiter. Manchmal habe ich das Gefühl, es hört einfach nicht mehr auf. Informationen und Diskussionen, die sich auf dieses Thema beziehen, sind alle längst ausgelutscht. Aber sie machen weiterhin so Runde, als wäre dieses Thema erst seit Gestern aktuell. Und wenn ich dann höre: „Studien zeigen, Masken sind Gesundheit schädlich“, dann werde ich leicht aggressiv, um es gelinde auszudrücken. Aber auch hier ist das Muster das Gleiche: Es geht schon längst nicht mehr darum, ob das und dies verhältnismäßig oder gar sinnvoll und erforderlich gewesen ist, oder um „Aufklärung“, sondern darum noch mehr „Beweise“ dafür zu holen, dass man Recht hatte. „Wir hatten Recht!“ – „Wir wussten es ja!“ – „Wir haben es ja die ganze Zeit schon gesagt.“ Solche Kommentare höre und lese ich nicht selten.

Ein Hoch auf euch!

Das hört ja nicht auf, dass ich sage: „Gut! Das ist jetzt zu Ende. Lasst uns eine Pause machen.“ Nein! Es ist eine Kette. Dramasuch! Kaum nähert sich ein Thema dem Ende, schon steht ein anderes auf der Matte. Es liegt einzig und allein an dir selbst, eine Grenze zu setzen und „Stopp“ zu sagen. Gönne dir eine „Informationspause.“

Das „Witzigste“, was ich in der letzten Zeit gehört habe, war Folgendes: „Neue Studien beweisen, die Natur tut uns Menschen gut. Die grüne Farbe wirkt beruhigend auf uns.“ Ich musste laut lachen, um nicht weinen zu müssen. Das hätte jetzt wirklich niemand ahnen können, oder?

Sind wir denn von allen guten Geistern verlassen worden? Jetzt kann ich jubelnd durch die Welt hüpfen: „Ja! Ich hatte Recht! Ich habe es schon immer gewusst – bereits als Kind!“ Euer Ernst jetzt? Und wenn morgen weitere Studien beweisen sollten, die Natur tue uns Menschen nicht gut, werden wir dann aufhören, uns in der Natur aufzuhalten?

Erst werden wir fleißig darauf trainiert, den Kontakt zu unserem Inneren abzuschaffen, dann werden Studien gemacht – für Millionen von Dollars – um uns genau das zu sagen, was jedes, kleines Kind wissen könnte, wenn es einen minimalen Kontakt zu sich selbst hätte. Bringt das Geld doch unter Armen und Verhungernden, dann hat es wenigstens zu etwas gedient.

Es ist höchste Zeit für ein Fasten für den Geist,

damit die Verdauung und das Entgiften stattfinden können. Damit wir wieder leer werden, wie ein unbeschriebenes Blatt. Nichts gegen Informationen von außen, doch das wahre Wissen ist in uns drin. Ganz tief in uns befindet sich die Quelle des Allwissenden. Ganz tief in DIR! Es gibt nur eine Stimme, die die Wahrheit für dein Leben kennt. Nur an dieser Stimme solltest du dich orientieren. Doch sie ist sehr leise, weil sie aus dem Tiefen des Unbewussten kommt. Oft hören wir sie aber nicht, weil die Stimmen von außen, die wir in uns aufgenommen haben viel lauter sind, als sie. Daher solltest du erst die Fremdstimmen in dir zum Schweigen bringen, bevor du deine innere Stimme hören kannst.

Löse dich von der Illusion,

„die Welt retten zu müssen“, indem du versuchst, andere Menschen mit noch mehr Studien und „Beweisen“ von deinen Meinungen und Sichtweisen zu überzeugen. Sei ehrlich zu dir selbst: Wie viele Menschen konntest du in den letzten Jahren durch deine „Bemühungen“ von deiner Meinung überzeugen, egal was sie war? Und vor allem frage dich, warum dies dir so wichtig ist, dass andere dasselbe sehen und glauben wie du? Das sehe ich nach drei Jahren immer noch: „Mal schauen, wie sie nun nach drei Jahren zu diesem Thema stehen“, sagen sie und kontaktieren Leuten, von denen sie ganz genau wissen, dass sie eine andere Sicht hatten. Hä? Warum denn? Was hast du davon, ob sie ihre Meinung geändert oder beibehalten haben? Erhoffst du dir eine „Entschuldigung“ oder eine „Bestätigung“ oder gar „Reue“? „Du hattest Recht. Hätte ich bloß auf dich gehört!“

Viele Menschen meinen, damit wollen sie den anderen helfen. Dies ist aber mehr als oft genug eine Ausrede, eine Täuschung. Oft stammen solche ungefragte „Aufklärungsaktionen“ aus dem Ego. Denn die wahre Liebe akzeptiert und respektiert die Sicht und Meinung anderer Menschen, auch dann, wenn sie im Gegensatz zu dem stehen, was einer selbst glaubt. Denn sie weiß, dass die Wahrheit verschiedenen Gesichter hat und eine Frage der Perspektive ist. Niemand ist in Besitz der ganzen Wahrheit. Jeder trägt nur einen winzigen Teil davon. Wie langweilig wäre die Welt, wenn alle dieselbe Sicht und Anschauung hätten?

Schön drückt es Marc-Alain Quaknins aus, wenn er sagt:

„Zu viel Weltwissen steht der Freiheit im Wege. Es bedeutet, sich in einer vorgefertigten Meinung über die Welt und das eigene Schicksal einzurichten.“

Fazit

Ja! Wir sollten offen sein für neue Impulse, neue Sichten und Weltanschauungen. Denn es gibt immer Dinge, die möglich sind und außerhalb unseres Vorstellungsvermögens liegen. Der Traum vom Fliegen war auch lange ein Hirngespinst gewesen, bis ihn einer lebte. Aber wir dürfen dabei nicht das Gehirn völlig beiseite lege. Das brauchen wir zum Reflektieren und analysieren der aufgenommenen Informationen. Gerade jetzt, in Zeiten der KI, in denen das Fälschen ein Kinderspiel ist, und Fake und Fakt kaum voneinander zu unterscheiden sind, sollten wir mehr als je zuvor immer wieder innehalten und das Gelesene und Gehörte auch mal überdenken und auf ihre mögliche Gültigkeit überprüfen.

Neulich wurde ich mit einem Chatbot verbunden, weil ich eine Frage zu einem Vertrag hatte. Einige Tage darauf telefonierte ich mit einem Telefonanbieter, von dem ich Rechnungen bekomme, obwohl ich gar keinen Vertrag bei ihnen habe. Das erzählte ich dem Mann am Telefon.

„Geben Sie mir Ihre Vertragsnummer“, sagte er.

„Aber ich habe doch gar keinen Vertrag bei Ihnen. Darum geht es ja.“

Diesen Dialog führte ich auf Wiederholung mehre Male und bekam immer dasselbe zu hören. „Ich brauche Ihre Vertragsnummer.“

Am Ende war ich mir nicht mehr sicher, wer ein Chatbot war und wer ein Mensch. Denn der Chatbot „Tom“ hatte mich besser verstanden und mir mehr geholfen, als der angebliche Mensch am Telefon.

Nicht alles, was erzählt wird, ist auch wahr. Seid achtsam mit dem, was ihr aufnehmt. Und findet die Stimme in euch, die euch durchs Leben führt und sagt, was wahr ist und was unwahr.

Sara Sadeghi

 


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