Wie verändere ich mein Leben?

Der Unterschied zwischen Veränderung und Transformation

Veränderung ist, wenn aus einer Holzplatte einen Tisch gemacht wird. Die Essenz der Dinge bleibt dabei die Gleiche. Transformation dagegen ist Alchemie, wenn aus Kupfer Gold entsteht. Das ist die Geburt des Schmetterlings aus der Raupe.

Wir alle verändern uns ständig, ob das uns bewusst ist oder nicht. Niemand wird morgen genauso alt sein, wie heute. Dementsprechend wird auch unser Körper morgen etwas anders sein, als heute. Das Ergebnis dieser Veränderungen zeigt sich jedoch erst in Summe der Jahre. Vor zehn Jahren hatte ich z.B. weniger graue Haare als heute.

Es gibt kleine Veränderungen, wie z.B. das Färben oder Schneiden der Haare. Und es gibt große Veränderungen, wie z.B. das Auswandern oder das Ende einer Partnerschaft. Wir trennen uns von einem Partner und kommen mit einem neuen zusammen, mit dem wir im Grunde die gleichen Muster ausleben wie mit dem Vorigen. Es hat sich zwar etwas geändert und zwar der Partner, aber der Kern bleibt derselbe.

Manche Menschen sind offener für Veränderungen und nehmen die damit verbundenen Herausforderungen an. Das sind die, welche rasch wachsen. Sie lernen immer wieder neu, adoptieren neue Weltanschauungen leichter, und verbessern dadurch ihre Lebensqualität. Manch andere halten eher an dem Alten fest. Das Verlassen ihrer Komfortzone fällt ihnen schwer. Das damit verbundene unbekannte Reich, das sie bei einer Veränderung betreten, macht ihnen Angst.

Voraussetzungen für eine Veränderung

Wir verändern uns nur dann, wenn wir eine Veränderung für notwendig halten. Meistens entsteht der Wunsch nach einer Veränderung aus einer Unzufriedenheit. Ein Problem taucht immer wieder auf, etwas stört uns. Je größer die Unzufriedenheit, umso größer die Bereitschaft für eine Veränderung.

Um eine gewünschte Veränderung bewusst zu gestalten, werde ich zu meinem eigenen Beobachter. Als Erstes mache ich mir klar, was ich gerne anders haben will. Dann beobachte ich mich, meine Emotionen, Gedanken und Handlungen in dem zu veränderten Bereich. Danach werde ich zu meinem eigenen Protokollant und schreibe meine Beobachtungen auf. Nicht immer weiß ich, wie sich etwas verändern soll, doch die Erfahrung zeigte mir, dass die Intention viel wesentlicher ist, als die Frage nach „wie?“.

Früher versuchte ich es hart, gewisse Dinge in mir und in meinem Leben zu ändern. Ich lies unzählige Bücher zu den Bereichen, in denen ich mir eine Veränderung wünschte, ich ließ mich beraten, informierte mich über mögliche Wege zu einer Veränderung. Kurzum: Ich machte alles in meiner Macht stehende, um Umstände zu ändern, die mich unglücklich machten. Das Ganze hatte sich regelrecht in einem Kampf gegen mich selbst und mein eigenes Leben entwickelt. Der Erfolg dabei war nahezu gleich Null, denn erreicht habe ich ganz wenig dabei. Meine Lebensumstände wurden immer dramatischer.

Erst vor etwas sieben Jahren kam ich zur Einsicht, was ich früher verkehrt machte. Damit sich äußere Umstände verändern, musste ich sie an den Wurzeln behandeln: in mir und nicht in der Welt um mich. Wie Innen so Außen. Das hört sich paradox an, aber das war der Schlüssel zu meiner Transformation. Alles, was ich dafür machen musste, war, mich selbst und alles, was mich an mir störte, zu lieben, und meine damaligen Lebensumstände zu akzeptieren, anstatt dagegen zu kämpfen. Kaum hatte ich die ersten Schritte zur Selbstliebe und Akzeptanz genommen, schon wurde ich zum Schmetterling, der aus der Raupe geboren wurde. Und mein ganzes Leben transformierte sich.

Das ist der entscheidende Punkt: Unser Leben ist ein Spiegel unseres Inneres. Chaotische, äußere Umstände zeugen nur von einer chaotischen Innenwelt. Wenn wir also unser Leben effektiv verändern oder gar transformieren wollen, müssten wir am Ursprung arbeiten. Eine weitere Sache ist, dass die Veränderungen, die wir herbeiführen wollen, nicht immer die Veränderungen sind, die wir auch zu der gegebenen Zeit im Leben brauchen. Schwierige Phasen sind manchmal dafür da, uns unsere Lektionen zu lehren.

Um es in einem Satz zusammenzufassen: Versuche es hart, aber nicht zu hart, denn die Veränderung, die du willst, ist vielleicht nicht die Veränderung, die du brauchst. Manchmal ist das harte Kämpfen um eine Veränderung die eigentliche Blockade, die keine Veränderung zulässt. Das Loslassen ist der Schlüssel zu Veränderungen.

Die ersten Schritt zu einer Veränderung

Aufstehen, den Passagierraum verlassen, zur Kapitänskammer laufen und das Lenkrad in die Hand nehmen. Alleine die wiederholte Visualisierung dieser Szene ist schon die halbe Miete. Gesunde Grenzen zu setzen, ist ein weiteres Hilfsmittel.

Wir brauchen eine gewisse Selbsterkenntnis, um uns unsere Macht bewusst zu werden und zur Einsicht zu kommen, dass wir kein Opfer gemeiner Schicksale oder ungünstiger Sternenkonstellationen sind, sondern die Schöpfer unserer eigenen Realität. Dabei hilft es, uns neben unseren Schwächen, die wir gerne verändern wollen, ebenfalls auf unsere Stärken zu konzentrieren, und uns immer wieder in die Erinnerung zu rufen, was wir alles schon erreicht haben.

Es gibt eine Zeit des Kampfes und der Veränderungen und eine der Akzeptanz. Während die meisten Menschen daran glauben, Veränderungen seien schwierig, hatte ich neulich eine Erfahrung gemacht, die mir zeigte, Akzeptanz sei manchmal viel herausfordernder als die Veränderung.

Das Leben ist eine ständige Veränderung. An sich brauchen wir gar nicht viel zu machen, um Änderungen herbeizuführen, außer sie zuzulassen. Uns oder unser Leben zu verändern, ist an sich sehr leicht, wenn wir dem Fluss des Lebens folgen, anstatt dagegen zu kämpfen. Ein Fluss bleibt nie der Gleiche, da er sich bewegt. Komm aus dem Passagierraum raus, ziehe deine Kapitänsuniform an, nimm das Lenkrad in die Hand und lass der Fluss des Lebens dein Schiff leiten. Auf diesem Weg wirst du nicht nur Veränderungen, sondern auch Wunder erleben. Und wenn du die Welt um dich herum ändern willst, dann fang klein an und ändere dich selbst.

„Früher war ich klug und wollte die Welt ändern, heute bin ich weise und ändere mich selbst“, sagt Rumi, und ich lebe es aus.

Sara Sadeghi


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